Die Honigmacher im Museum

05. Juni 2020: Ausstellung über Bienen, Imker und Co. im Museum KulturLand Ries in Maihingen
Biene mit Pollen

Bienen schwirren emsig umher, in einem Schau-Bienenkasten lässt sich ihr Treiben und quirliges Durcheinander beobachten. Dabei ist die Königin, trotz eines blauen Punktes, gar nicht so leicht zu entdecken. Die neue Sonderausstellung im Museum KulturLand Ries in Maihingen (Landkreis Donau-Ries) beginnt bereits im Museumsgarten. Unter dem Titel „Die Honigmacher: Bienen und Imker“ spannt sie den Bogen von biologischen und ökologischen Aspekten der Wild- und Honigbienen übers Imkern und Bienenprodukte bis hin zur kulturgeschichtlichen Bedeutung der Biene für den Menschen. Zahlreiche spannende Exponate im Museum, ein über 100 Jahre alter Bienenwagen im Außengelände, ein Entdecker-Pfad für Klein und Groß und echte Bienenvölker machen den Besuch der Ausstellung lohnenswert für die ganze Familie.

Bienenvolk und Volksbegehren

Kaum ein Tier ist in jüngster Zeit so im öffentlichen Interesse wie die Biene. Stellvertretend steht sie für die durch intensive Landwirtschaft, Krankheiten und Klimaveränderungen in akute Gefahr geratenen Insekten. Ihre Leistung als drittwichtigstes Nutztier nach Rind und Schwein für Landwirtschaft und Ökosystem ist enorm. Das Sterben der Insekten hat daher Folgen für den Menschen und für sein Überleben. So widmet sich die Ausstellung biologischen Aspekten und dem Staat der Bienen. Sie präsentiert Bienenmodelle sowie Präparate und beschäftigt sich mit aktuellen Debatten und Initiativen, die für ein Umdenken kämpfen.

Faszination und Symbol Biene

Der perfekt funktionierende Königinnenstaat der Bienen fasziniert die Menschen von jeher. Seine Produktivität und emsige Betriebsamkeit machten die beliebten Insekten zu einem Symbol für Ordnung und Fleiß. Ihr Summen, Sammeln und Schwärmen beflügeln nicht erst seit der Biene Maja menschliche Fantasien in Kunst, Musik und Literatur. Besonders beeindruckende Exponate sind eine Bienenbeute in Form einer lebensgroßen Figur und eine Statuette des „Honigschleckers“, ein barocker Putto, der aus dem Bienenkorb nascht. Anschaulich zeigt die Ausstellung, wie sich die Süße des Honigs und die Bitterkeit des Bienenstachels gegenüberstehen und in der Geschichte der Menschheit zu Bildern voll Sinnlichkeit und Machtausübung wurden. Die Ausstellung bietet vielfältige Infos über die kulturgeschichtlichen Beziehungen von Mensch und Bienen.

Erzeuger und Erzeugnisse

Honig versüßt den Alltag der Menschen und blieb bis ins 19. Jahrhundert das einzige Süßungsmittel. Das Wachs der Bienen brachte lange Zeit Licht nur in Kirchen und zu den Reichen. Verwendung finden Honig und Wachs heute in vielen Bereichen, ob zum religiösen oder künstlerischen Gebrauch, in der Medizin oder Kosmetik. Imker stehen bei der Herstellung all dieser Produkte an erster Stelle. Zahlreiche Exponate dokumentieren, wie Bienen leben, welche Geräte ein Imker zum Ernten des Honigs benötigt, wie Kerzen gefertigt werden und wie vielfältig, lecker, bunt und nützlich Bienenprodukte sind. Anhand des Modells einer Wachsziehanlage erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie Wachsstöcke entstehen – ein aussterbendes Handwerk.

Auf Entdeckungstour mit der Museumsbiene

Die kleine Museumsbiene Elli nimmt Jung und Alt mit auf einen Rundgang durch die Welt der Bienen, Imker und Honig-Schlecker. An mehreren Stationen erklärt sie zum Beispiel, wie aus Blütenpollen Honig wird, wie unterschiedlich Honig aussehen und schmecken kann und was Honigbonbons und Fliegenfallen gemeinsam haben. Dabei darf auch genascht werden! Im Museumsgarten führt Elli zu ihren Kolleginnen und gewährt mit einem Schau-Bienenkasten und zwei Bienenvölkern Einblicke in ihre Welt.

Die Ausstellung ist bis 25. Oktober zu sehen, täglich außer Montag von 13–17 Uhr, zwischen dem 16. Juni und 15. September bereits ab 10 Uhr.
Bitte beachten Sie die Corona-bedingten Auflagen (Mundschutz, Abstand)! Dafür ist derzeit der Eintritt frei!