Bauvorhaben Museums-Depot in Maihingen evaluiert: Bezirk Schwaben spart mehrere Millionen Euro
Im Jahr 2018 war die Bauverwaltung damit beauftragt worden, für die Museen des Bezirks Schwaben in Oberschönenfeld und Maihingen jeweils einen Depotneubau durchzuführen. Ziel war es, rund 50.000 Objekte, die das Museum KulturLand Ries an verschiedenen Orten untergebracht hat, professionell zu lagern und zu belüften, um sie so für kommende Ausstellungen zu erhalten. Diesen Auftrag hat das Beschlussgremium nun einstimmig zurückgenommen und angepasst. Der Grund: Im Zuge eines mehrstufigen Prüfverfahrens, das die Bau-Abteilung des Bezirks bis zum Sommer 2021 durchführt, stellte sich heraus, dass die Anmietung einer Halle als Depot für das Maihinger Museum deutlich wirtschaftlicher ist als ein Neubau. Deshalb wird nun zugunsten von Einsparungspotenzialen in Millionenhöhe das Vergabeverfahren für Maihingen gestoppt. Durch verringerte Reserveflächen, höhere Regale und ausgelagerte Technikflächen kann Geld gespart werden. Auch beim Depotneubau in Oberschönenfeld ergaben sich kostengünstigere Varianten: Das Depot soll durch effizientes Lagermanagement nun etwas kleiner ausfallen als ursprünglich geplant.
„Der Bezirk Schwaben bekennt sich unverändert zum Kulturstandort Maihingen und zur Kulturpflege in Nordschwaben“, bekräftigte Bezirkstagspräsident Martin Sailer während der Sitzung. „Unser Kernauftrag, die uns anvertrauten Exponate verantwortungsvoll und sachgerecht zu lagern, erfüllen wir auch mit dieser Variante“, hob er hervor. „Wir werden die geplante Fläche des Museumsdepots in Oberschönenfeld reduzieren, die Baumaßnahme für das Museumsdepot in Maihingen stoppen und neue Mietoptionen im näheren Umfeld von Maihingen untersuchen“, ergänzte Bau-Abteilungsleiter Christian Mischo. „Dabei wollen wir Synergien nutzen und überlegen, wie wir aktuelle Bestände in Oberschönenfeld integrieren können“, fügte er hinzu.
Die Ansicht von Martin Sailer, dass durch eine Anmietung von Lagerräumen der kulturelle Auftrag des Bezirks in Maihingen nicht geschmälert werde, teilte Bezirksrätin Christine Rietzler: „Ich finde es richtig, laufende Projekte sich ändernden Erkenntnisständen anzupassen“, betonte sie in der Sitzung. Bei dieser Gelegenheit könne der Nachhaltigkeitscharakter des Projekts neu durchdacht werden, regte sie an. Zudem begrüßte sie „den wirtschaftlichen Aspekt der neuen Entscheidung: Weniger Fläche, weniger Kosten“. Nach dem einstimmigen Beschluss von Bau- und Kulturausschuss zu den angepassten Bauvorhaben der Depots von Maihingen und Oberschönenfeld, prüft der Kultur- und Europaausschuss wie angemieteter Raum im großen Umfang optimal als Depot genutzt werden kann.